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Unterschiede zwischen Schweizerdeutsch und Hochdeutsch gibt es bekanntermassen so einige. Nicht nur offensichtliche wie die mannigfaltigen Dialekte, sondern auch weniger augenfällige. Letztere treten auch dann noch häufig zutage, wenn Schweizer Bürgerinnen und Bürger auf Schweizerhochdeutsch formulieren.

Eine Hilfe bei der Vermeidung von beliebten Fehlern bei der Übertragung von Schweizer- in Hochdeutsch (und andersherum) bietet untenstehende Liste. Wer noch weitere Beispiele kennt, die häufig zu Verwirrung sorgen, kann diese gerne in den Kommentaren vorschlagen.

Schweizerdeutsch Hochdeutsch
Unterschiedliche Ausdrücke
Ablöscher, der Enttäuschung; etwas, das einem nicht gefällt
ablöschen den Spaß/die Freude verderben; die Freude nehmen
Absenz, die* Abwesenheit
Aktivbürger, der volljähriger Staatsbürger
allfällig etwaig
anfangs (z. B. Anfangs des Jahres) Anfang (z. B. Anfang des Jahres)
angriffig angriffslustig, draufgängerisch
anläuten anrufen
Attikawohnug, die Penthouse, oberste Wohnung mit grosser, oft umlaufender Terrasse
aufgestellt gut gelaunt, umgänglich, fröhlich, spontan
aufgleisen etwas in die Wege bringen
Aufsteller, der gute Nachricht
Ausgang, der das Ausgehen am Abend
Aushebung, die Musterung (Militär)
Ausläufer, der Bote
ausmarchen abgrenzen, durch Auseinandersetzung festlegen
ausschaffen abschieben
Automobilist, der Autofahrer
Argumentarium, das Liste von Argumenten
bauern als Bauer/Landwirt arbeiten
Baumnuss, die Walnuss
Beilage, die Anlage (z. B. in einer E-Mail)
Beiz, die* Kneipe
Besammlung, die das Sich-Versammeln
Beschrieb, der Beschreibung
Bettmümpfeli, das Betthupferl, kleine Süßigkeit vor dem Zubettgehen
Betreibung, die Zwangsvollstreckung
Biber, der; Biberli, das Lebkuchen
Bierdepot, das Biergroßhandel
Billet, das Fahrkarte, Eintrittskarte
Billeteur, der Schaffner, v. a. bei Tram und Bus
Blache Plane
bis anhin bisher/bis jetzt
Bise kalter, trockener Nordostwind in der Schweiz
Brockenhaus, das Gebrauchtwarenladen
jdn. büssen jdn. mit einer Strafe belegen
Camion, der LKW
Cervelat, die Schweizer Nationalwurst
Cervelatprominenz, die Lokalprominenz, Pseudo-Prominenz
Chauffeur, der Fahrer, Berufsfahrer
Cheminée, das offener Kamin
Chilbi/Kilbi, die Kirchweih, Kirmes
Coiffeur, der Friseur/Frisör
Coupe, der, die Eisbecher
Courant normal, der normaler Tagesablauf
Danke für das Telefon. Danke für den Anruf.
Danke vielmal(s). Vielen Dank.
Departement, das Ministerium
Depot, das* Pfand bei Mehrwegverpackungen; Vorratslager; Mietkaution
Detailhandel, der Einzelhandel
Egli, das/der Flussbarsch
eindrücklich eindrucksvoll
einnachten Nacht werden
ennet jenseits
eintreten auf etw. auf etwas eingehen
Einwohnerkontrolle, die Einwohnermeldeamt
es hat es gibt
es sich gewohnt sei es gewohnt sein
Estrich, der Dachboden
fein* lecker
Ferien, die Urlaub
Finken, die Hausschuhe
sich foutieren sich nicht um etwas scheren, nichts auf die Regeln geben
Führerausweis Führerschein
Führsprech(er), der Aargau, Solothurn und Bern: Anwalt
Garage, die Autowerkstatt, Autohaus
Garagist Inhaber einer Autowertstatt/eines Autohauses
Gemeindeammann, der Gemeindepräsident; Betreibungsbeamter (je nach Kanton)
Gemeindepräsident, der in manchen Kantonen: Bürgermeister
Generalabonnement, das Ticket vergleichbar mit Bahncard100
Gipfeli, das Croissant
Glace, die Speiseeis
gluschtig lecker, appetitlich
Goal, das Tor
Goalie, der Torwart, Torhüter
Götti, der; Gotte, die Pate/Patin
Göttikind, das Patenkind
goutieren etwa. gutheißen, etwas gutfinden
Grosskind, das Enkelkind
grossmehrheitlich mit großer Mehrheit
Grossverteiler, der Handelskette
Guetsli/Guetzli, das Plätzchen
Güggeli, das Grillhähnchen
Hahnenwasser, das* Leitungwasser
Halbtax, Halbtax-Abonnement Ticket vergleichbar mit Bahncard50
Harass, der; Harrasse, die Getränkekiste, offene Holzkiste
harzig zäh, mühsam, langsam
Hellraumprojektor, der Tagslichtprojektor
Herdöpfel, der Kartoffel
herzig süß, niedlich, liebenswürdig
Hühnerhaut, die Gänsehaut (beim Frieren)
Identitätskarte Personalausweis
innert innerhalb, binnen
inskünftig in der Zukunft, zukünftig, von jetzt an
kalt haben kalt sein (frieren)
Kantonsschule, die kantonale Mittelschule
Karette, die die Schubkarre
Kartoffelstock, der Kartoffelpüree
kehren wenden, umdrehen
Kehricht, der Abfall, Müll
Knacknuss, die schwierige Aufgabe, harte Nuss
Kollege, der Freund, Bekannter
Kollegin, die Freundin, Bekannte
Kommissär Kommissar
Kondukteuse, die Zugbegleiterin
Ladentochter, die Verkäuferin
lancieren etwas auslösen, ins Leben rufen
Landammann, der in einigen Kantonen: Ministerpräsident
Lauftext, der Fließtext
Lavabo, das Handwaschbecken
Leerschlag, der Leerzeichen
Legitimationskarte, die Studentenausweis
Lehrperson, die Lehrer/in
Lehrtochter, die Auszubildende
Limite, die Obergrenze
männiglich jedermann
Matura, die Abitur
(absolute) Mehr, das Mehrheit
minim minimal, geringfügig
Mutation, die Veränderung im Mitgliederbestand; auch in anderem Zusammenhang, z. B. Adressänderug
Nastuch, das Taschentuch
Natel, das Handy, Mobiltelefon
Notfall, der Unfallstation
Nüsslisalat, der Feldsalat
Obligatorium, das Verpflichtung
obligatorisch verpflichtend
occasion gebraucht
offerieren anbieten
Offerte, die Angebot
Panache, Panaché, das Radler
parkieren parken
Pelerine, die Regencape
Penalty, der Elfmeter
pendent noch nicht erledigt
Pendenz, die noch nicht ausgeführte Aufgabe
Peperoni, die Paprikaschote
Peperoncini, die Chilischote
Pfanne, die Kochtopf
Pfadi, die Pfadfinderbewegung
plagieren prahlen, angeben, bluffen
Pikettdienst Bereitschaftsdienst
Pneu, der Autoreifen
Postauto, das Postbus
posten einkaufen gehen
Pöstler, der Postbote
Postur die Statur, der Körperbau
Poulet, das Huhn (als Speise)
präferieren vorziehen
Promotion, die Versetzung in die nächste Klasse
Puff, das Unordnung, Durcheinander
Quartier, das Viertel (in einem Dorf oder einer Stadt)
Rahm, der* Sahne
Rande, die Rote Bete
Rangverkündigung, die Siegerehrung, Preisverleihung
Rappenspalter, der Knauser, Geizkragen, Pfennigfuchser
Rechaudkerze, die Teelicht
Redaktor, der Redakteur
Regierungsrat, der in den meistsen Kantonen: Regierung; Landesminister
Rekrutenschule militärische Grundausbildung
Reservation, die Reservierung, Buchung
retour* zurück
Riegelhaus, das Fachwerkhaus
ringhörig leicht schalldurchlässig, hellhörig (für Gebäude)
Ruchbrot, das Graubrot
Rüebli, das Karotte
Sack, der; Säckli, das Tüte, Tasche (auch für Hosentasche etc.)
Sackgeld, das Taschengeld
Sans papiers Ausländer ohne gültige Papiere
Samichlaus, der Hl. Nikolaus
schlitteln* schlittenfahren
Schmutzli, der Knecht Rupprecht
Schulreise, die Klassenfahrt
Schulthek, der Schulrucksack
Schüttstein, der Ausguss, Spülbecken
Schwingbesen, der* Schneebesen
Seconda, der; Seconda, die Sohn/Tochter von Einwanderern
(ab)serbeln dahinsiechen, sterben
Serviertochter, die Kellnerin, Bedienung (im Restaurant)
sich komfortabel fühlen sich wohlfühlen
Signalement, das Personenbeschreibung
Sigrist, der Küster
Silserbrot, das Laugenbrot
Sommervogel, der Schmetterling
Sonnerie, die Klingelanlage
Sorge zu jd./etw. Sorge für jd./etw.
speditiv rasch, zügig
Spitex, die spitalexterne Pflege
Steueramt, das Finanzamt
Stöckli, das Altenteil (kleines Häuschen als Nebengebäude und Wohnplatz der älteren Generation)
stossen drücken (Tür), schieben (z. B. Fahrrad)
Strahler, der Kristall-/Mineraliensucher
Teigwaren, die* Nudeln
Telefon, das Anruf, Telefonat
Thon, der Thunfisch (meist verarbeitet und in Dosen eingelegt)
Töff, der Motorrad
Töffli, das Fahrrad mit Hilfsmotor, Moped
tönen klingen
Trainer, der Trainingsanzug
Trainerhosen, die Jogginghosen, Trainingshosen
Trottinett, das Tretroller
Trottoir, das Gehsteig, Bürgersteig
Trute, die* Pute, Truthenne
tschutten, schutten Fußball spielen
Tumbler, der Wäschetrockner
Umschwug, der Hofstatt, zugehöriges Land um ein Haus herum
Umtrieb, der (unnötiger) Aufwand, Ausgaben, Auslagen, Kosten
Unterbruch, der* Unterbrechung
urchig* urig
Velo, das Fahrrad
verdanken formell für etwas danken
versorgen wegräumen
verzeigen jdn. anzeigen
Vortritt, der* Vorfahrt
währschaft solide, tüchtig, zuverlässig, reell, nahrhaft, kräftig, sättigend
Wegleitung, die Leitfaden, Beschreibung
Weibel, der Staatsdiener auf verschiedenen Ebenen mit überwiegend zeremoniellen Aufgaben
weibeln werbend und/oder geschäftig umhergehen
werweissen hin- und herraten
wischen kehren, fegen
Wissenschafter, der Wissenschaftler
Zmorge, das Frühstück
Znacht, das Abendessen
Znüni, das Zwischenmahlzeit am Vormittag
Zucchetti, die Zucchini
zügeln umziehen
Zvieri, das Zwischenmahlzeit am Nachmittag
zu jdm./etw. sehen nach jdm./etw. sehen (sich um jd./etw. kümmern)
Unterschiedliche Artikel*
das Bikini der Bikini
der Butter die Butter
der Gummi das Gummi
das Mail die Mail
der Marzipan das Marzipan
der Radio das Radio
das SMS die SMS
das Tram die Tram
Unterschiedliche Pluralformen
die Departemente* die Departements
die Pärke die Parks
Unterschiedliche Redewendungen
am Ranzen hangen am Arsch lecken
ausjassen aushandeln
bachab schicken etwas verwerfen
das Fuder überladen des Guten zuviel tun
den Fünfer zweimal drehen aufs Geld achten
den Rank finden doch noch den richtigen Weg finden/die Kurve kriegen
die Faust im Sack machen* die Faust in der Tasche ballen, sich seine Wut nicht anmerken lassen
ein Büro aufmachen etwas unnötig wichtig erscheinen lassen
einen Tolggen im Reinheft haben ein Manko/einen Schönheitsfehler haben
Einsitz nehmen Mitglied in einem Gremium werden
Es hat, solang es hat.* Solange der Vorrat reicht.
es nimmt jemanden wunder, ob es interessiert jemanden, ob
handkehrum plötzlich, unversehens; andererseits, anders betrachtet
Hans was Heiri Jacke wie Hose
in die Schuhe blasen den Buckel hinunterrutschen
jemandem geht der Knopf auf jemandem geht ein Licht auf, jemand entwickelt sich
Jetzt ist genug Heu unten! Jetzt reicht es!
keinen Wank tun/machen sich nicht rühren
Man kann nicht den Fünfer und das Weggli haben. Man kann nicht alles haben.
mit abgesägten Hosen dastehen den Kürzeren gezogen haben
neben den Schuhen stehen neben der Spur sein, sich nicht wohlfühlen
sein Heu nicht auf derselben Bühne haben mit nicht dieselben Ansichten haben wie
weder Fisch noch Vogel* weder Fisch noch Fleisch
Liste Unterschiede Schweizerdeutsch – Hochdeutsch

* wird auch im Hochdeutschen verstanden, auch wenn dort teilweise grammatikalisch falsch

Die Unterschiede zwischen Schweizerhochdeutsch und Hochdeutsch sind also ganz beträchtlich und tragen viel zur jeweils eigenen Kultur der beiden Länder bei, auch, wenn es sich dabei augenscheinlich beides Mal um Deutsch handelt.

Neben verschiedenen Ausdrücken machen weitere Feinheiten den kleinen aber signifikanten Unterschied aus. So wird beispielsweise für die Kenntlichmachung der Dezimalstelle in Deutschland auch bei Währungen ein Komma verwendet, in der Schweiz dagegen ein Punkt. Nach der Anrede in E-Mails und Briefen setzen helvetische Bürger kein Satzzeichen (nur selten ein Ausrufezeichen) und schreiben gross weiter, die deutschen Nachbarn hingegen bevorzugen die Kombination aus Komma und kleinem Satzanfang. Während zudem der häufige Gebrauch des Dativs in östlich des Rheins als umgangssprachlich gilt, ist dies in schweizerischen Gefilden vor allem nach „während“, „trotz“ und „wegen“ sogar üblich.

Wer also einen Text von Hochdeutsch in Schweizerhochdeutsch oder von Schweizerdeutsch nach Hochdeutsch übertragen möchte, sollte lieber zweimal hinsehen, damit die Leserschaft des anderen Staates nicht über vermeintliche Fehler stolpert.

Wem das zu kompliziert ist, dem helfen Korrektorat und Lektorat dabei, für die jeweilige Seite verständlich zu formulieren. Fordern Sie gerne Ihre kostenlose Offerte an, ich freue mich auf Ihre Anfrage.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Helvetismen, abgerufen am 01.02.22, eigene Erfahrungswerte.

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Johanna Kling

- geboren 1993 in Bad Hindelang (Deutschland)
- Abitur 2011 in Sonthofen (Deutschland)
- Abschluss zur Kauffrau im Gross- und Aussenhandel bei der Metro C&C DE
GmbH Berlin 2013
- Bachelor Sinologie und Philosophie an der LMU München, 2017
- freiberufliche Texterin seit 2018
- Nachhilfe für die Schülerhilfe in Sonthofen 2019 - 2020
- Arbeit im Verkauf in einer SPAR-Filiale bei Baden (AG)
- selbständige Texterin und Lektorin seit 2021

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