Site Loader
Wohin mit dem Apostroph?

Der Apostroph, dieser kleine, aber doch bedeutungsvolle Strich kommt uns nicht selten beim Schreiben in die Quere. Heisst es nun „Sandy’s Friseursalon“ oder doch „Sandys Friseursalon“? Und was, wenn dieser Laden nun gar einer Alice gehört? Antworten auf die dringendsten Fragen rund um das Auslassungszeichen gibt es hier.

Welche Aufgabe hat der Apostroph?

Grundsätzlich ist der Apostroph für die Kennzeichnung einzelner oder mehrerer ausgelassener Buchstaben und angehängter Endungen gedacht.

Genauer lassen sich diese Fälle unterteilen in:

  1. Auslassung einzelner Buchstaben, wenn die verkürzte Form ohne Apostroph schwer lesbar wäre, in der gesprochenen Sprache auch bei mehreren fehlenden Buchstaben z. B.:

    – ist’s (ist es)
    – ein einz’ges Wort (ein einziges Wort)
    – Zweifl‘ ich? (Zweifle ich?)
    – Gehen S‘ ‘nauf.
    – So ‘n Käse.


  2. Bei längeren Auslassungen im Wortinneren, z. B.:

    – Ku’damm (Kurfürstendamm)
    – D’dorf (Düsseldorf)


  3. Bei Namen, die auf s, ss, ß, tz, z, x, ce enden, die Endung -s (z. B. aufgrund eines Genitivs) benötigen und ohne Artikel stehen, z. B.:

    – Hans‘ Bücher
    – Fritz‘ Hut
    – Alice‘ Auto

Ein Apostroph kann gesetzt werden bei:

  1. Bei Verschmelzungen der Kurzform eines Pronomens mit einem vorangehenden Wort, z. B:

    – Wie steht’s? (Auch: Wie stehts?)
    – Wie geht’s? (Auch: Wie gehts?)
    – Wenn’s weiter nichts ist. (Auch: Wenns weiter nichts ist.)


  2. Zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens, z. B:

    – Andrea’s Bücherladen
    – Sandy’s Friseursalon
    – Grimm’sche Märchen

KEIN Apostroph steht dagegen in den folgenden Fällen:

  1. Wenn ein unbetontes „e“ im Wortinneren wegfällt und die neu entstandene Form allgemein verständlich ist, z. B:

    – ich wechsle (ich wechsele)
    – ich rasple (ich raspele)


  2. Wenn am Ende bestimmter Verbformen ein „e“ wegfällt, z. B.:

    – Leg das weg! (Lege …)
    – Setz dich hin! (Setze …)


  3. Bei anerkannten Varianten von Verben, Adjektiven oder Substantiven und allgemein gebräuchlichen Verschmelzungen von Präposition und Artikel, z. B.:

    – heut (heute)
    – öd (öde)
    – ans, ums, ins
    – am, beim, unterm
    – übern, vorn, zur etc.


  4. Fügungen, in denen ein Adjektiv oder ein Pronomen ohne Endung verwendet wird,
    z. B.:

    – Gut Ding will Weile haben. (Gutes Ding …)
    – ruhig Blut bewahren (ruhiges Blut …)
    – All dies ist dein.
    (Alles dieses …)
    – Manch eine möchte schöner sein.

  5. Fremdwörter mit einem endungslos gebildeten Genitiv, z. B.:

    – das Ziel des Journalismus
    – die Dauer des Zyklus
    – der Unterricht des Katechismus


  6. Kürzungen der Wörter „herunter“, „herauf“, „heran“, „herein“, „herüber“, z. B.:

    – Komm runter!
    – Wirf das rüber!
    – Schaff mir was zu essen ran.


  7. Bei einigen Wörtern aus der Mundart, z. B.:

    – Brettl
    – Dirndl
    – Madl
    – Seppl


  8. Vor einem Genitiv-s, falls nicht der Name der betroffenen Person hervorgehoben werden soll, z. B.:

    – Gustavs Hose
    – Marias Pausenbrot
    – Sophias Auto


  9. Wenn einem Wort im Genitiv ein Artikel, ein Pronomen vorangeht, z. B.:

    – das Haus des Schneiders
    – die Schuhe meines Bruders
    – die Tür des Geschäfts

     
  10. Vor dem Plural- und dem Genitiv-s von Abkürzungen und Initialwörtern

    – LKWs
    – BHs
    – G.s Faust


  11. Vor dem Plural-s

    – die Shops
    – die Bars
    – die Opas

Das klingt alles mächtig kompliziert? Keine Bange, schon ein klein wenig Übung und ein gelegentliches Spicken auf Listen wie dieser helfen ein ganzes Stück weiter.


Wer sich dennoch unsicher ist, wo nun ein Apostroph gesetzt werden muss und wo nicht, ist mit professioneller Textkorrektur oder Lektorat bestens bedient. Vor allem, wenn ein wichtiges Dokument fehlerfrei sein soll, kommt ein solcher Korrekturservice gerade recht.

Sie wünschen eine kostenlose und unverbindliche Offerte? Schildern Sie mir Ihr Anliegen hier und ich helfe Ihnen gerne weiter.

Johanna Kling

- geboren 1993 in Bad Hindelang (Deutschland)
- Abitur 2011 in Sonthofen (Deutschland)
- Abschluss zur Kauffrau im Gross- und Aussenhandel bei der Metro C&C DE
GmbH Berlin 2013
- Bachelor Sinologie und Philosophie an der LMU München, 2017
- freiberufliche Texterin seit 2018
- Nachhilfe für die Schülerhilfe in Sonthofen 2019 - 2020
- Arbeit im Verkauf in einer SPAR-Filiale bei Baden (AG)
- selbständige Texterin und Lektorin seit 2021

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert